Wydanie/Ausgabe 131/04.04.2024

Ich rede und schreibe nicht gern über mich. Anstatt um meine Person sich zu kümmern, schreibe ich lieber geschichtliche Artikel, die das Wissen der Leser erweitern, etwas Neues bringen und die Ansichten zu vielen historischen Themen ändern können und sollen. Die meisten Polen wissen, dass die Geschichte, die sie in der Schule unterrichten und die von den Politikern unterstützt wird, nichts mit der historischen Wahrheit zu tun oder wenig zu tun hat. Jetzt muss ich leider über mich schreiben.

In der Presse sind seit langem verschiedene imaginäre Geschichten über mich veröffentlicht worden. Ich werde angeklagt durch Prof. Kulesza vom Institut für Nationales Gedenken, er sagte, dass "dieser Historiker die polnische Nation beleidigt", weil ich Forschungen zu polnischen Konzentrationslagern der Nachkriegszeit veröffentlicht habe.

Es gab über 1300 Konzentrationslager und das ist eine unbestrittene Tatsache, aber die meisten polnischen Historiker und Politiker wollen es nicht zugeben, weil sie das Überzeugendes wissen der Polen ändern müssten, das was man in Polen im Laufe der Jahre gelehrt wurde, dass die Polen nie etwas falsch und schlechtes gemacht haben und alle Informationen über Lager, Vertreibungen und viele andere berüchtigte Taten sind nur Verleumdungen. Andere natürlich konnten was unmenschliches machen, aber Polen haben ein christliches Herz, deshalb konnten sie sich keine Grausamkeit leisten.

Auch Zeitungen übernahmen diese Denkweise, "Zycie Warszawy" schrieb: "Dieser Historiker beleidigt Polen." "Dziennik.pl" fügte hinzu, "der deutsche Pseudohistoriker beleidigt Polen." Vier Worte und zwei Lügen, das kann sich nicht jeder leisten. "Dziennik Zachodni" appellierte: "Pollock muss gejagt werden“, „Pollok ist zu weit gegangen."

Ich wurde bei der Staatsanwaltschaft in Bielsko Biała (Bielitz) angeklagt. Gut, dass Historikern, Spezialisten hinzugezogen wurden, die erklärten das man die polnische Arbeitslager auch Konzentrationslager nennen kann. Es wurde keine gerichtliche Klage erhoben.

Bin nicht überrascht, wenn mich diejenigen angreifen, die die Geschichte nicht kennen, weil ihnen die wahre Geschichte nie mitgeteilt wurde. Aber wenn die Wahrheit ein Pfarrer Prof. Dr. der Geschichte, Rektor des Geschichtlicher Fakultät der katholischen Universität von Lublin Zygmunt Zieliński behauptet, dass es nach dem Krieg in Potulice (Potulitz) bei Bydgoszcz (Bromberg) „nie ein Lager gab, er weiß es, weil er ein paar Kilometer von dort entfernt lebte,“ D
a fallen einem die Hände herunter. Der polnische Professor hat solche Informationen auf dem Blog gepostet, und dem polnischem Professor glaubt man und weiß, je mehr er schreibt, was die Polen es hören wollen, was Ihrem Herzen gefällt, desto besser für ihn und Polen. Und warum sollte man nicht glauben, dass ein Geistlicher der Katholischen Universität Lublin die „Wahrheit“ schreibt

Und in Potulitz gab es nicht nur ein Konzentrationslager für Erwachsene, sondern auch für Kinder, die aus ganz Polen meistens mit der Bahn gebracht wurden. Zb. aus Lissa, Lamsdorf, Neiße. Am 24. Dezember 1947 befanden sich dort 6.000 Kinder in einem separaten Teil des Kinderlagers. Im Lager starben rund 3.500 Menschen. Nach dem Krieg wurden ihre Gräber dem Erdboden gleichgemacht.

Professor Zieliński war so freundlich zu schreiben, wen ich behaupten werde, dass nach dem Krieg in Oświęcim (Auschwitz), auch Lager gab, da kann man mir nur eine Zwangsjacke geben. Interessanterweise gab es dort zwei Lager, russisches und polnisches. Nach langen Kämpfen mit der Verwaltung und Museum des Lagers
, mit Herrn Jancza, dessen Vater wurde im Nachkriegslager Auschwitz umgebracht, Herrn Roczniok, RAS und mich, wurde dort ein Tafel gestellt, die über die Existenz von Nachkriegslager in Auschwitz informiere.

Dr hab. Józef Brynkus, Historiker und akademischer Lehrer, Mitglied des Sejm (polnischer Bundestag) der 8. Wahlperiode, reichte beim polnischen Sejm eine Interpellation gegen mich und der von mir betriebenen Internetzeitung "Silesia-Schlesien-Śląsk ", und führte aus, das ich skandalöse, Anti-Polnische Artikel dort zeige, die die Würde der polnischen Nation schlecht zeige und herabsetze.

"Der Inhalt der Artikel auf dieser Website zeigt, dass die anti-polnische Aggression unter denjenigen, die darüber schreiben, seit mehreren Jahren zunimmt. Viele der Leute, die dort schreiben, hassen Polen, die polnische Tradition und Kultur. Unter dem Vorwand des Rückrufs des tatsächlichen und angeblichen Schadens der sogenannten
Autochtonen (Schlesier), aber vor allem Deutsche, die durch internationale Entscheidungen aus Schlesien (und Polen im Allgemeinen) vertrieben wurden, schreiben Autoren wie Gerhard Bartodziej, Ewald Stefan Pollok und Bernhard Soika, die Polnische kriminelle Tendenzen zu zeigen wollen. In vielen Passagen verwenden die Autoren dieser skandalösen Veröffentlichungen offen die Sprache des antipolnischen Hasses, der in der Propaganda von Schlesischen Landsleute in Deutschland man lesen und hören kann. Darüber hinaus ähneln die von ihnen verwendeten semantischen Elemente denen von Adolf Hitler oder Joseph Goebbels. " (!!??)

Ich schrieb an den Professor, schickte mein Buch „SCHLESISCHE TRAGEDIEN“, aber es gab keine bis zum heutigen Tage Antwort. Schade. Ich weiß nicht, ob er es las und wenn ja, ob es sein Wissen ergänzte oder ihn veranlasste es zu erweitern, indem er zum Wohle seiner selbst und der Studenten, denen er Geschichte lehrt, auch aus der Quelle schöpfte.

Als ich in Köln Vorlesung zum Thema Nachkriegsvertreibungen aus Polen hielt, waren auch 6 Studenten der Geschichte aus der Univer
sität Posen und ihr Promoter. Nach meinem Vortrag kam der Dr. zu mir und fragte: "Herr Pollok, glauben Sie was Sie sagen?"

Hände fallen, ganz Europa ist informiert, nur einige polnische Historiker glauben, dass es so etwas nie gegeben hat

Ein Danziger Dr. Jerzy Jaśkowski griff mich in seinem Artikel für eine polnische Polonia-Zeitung (Zeitung für Polen im Ausland) an und schrieb über Geschichte, von der er, wie ich aus seinen Artikeln entnehmen kann, keine Ahnung hat. Leser, die die Geschichte seiner Aussage nicht kennt, werden ihm glauben. Zum Beispiel schrieb er über Jedwabne, (ein Städtchen bei Bialystok, wo die Polen viele Juden erschlagen und in einer Scheune verbrannt haben) das es die Deutschen taten. Einige polnische Historiker bewiesen es, dass es Polen waren und der polnische Präsident entschuldigte sich in Israel.

Weiterhin, ist er der Meinung, das keine polnische blaue Polizei gegeben hat. Die polnische Polizei im Generalgouvernement (polnisch granatowa policja, marineblaue Polizei) waren von Deutschland aufgestellte Polizeieinheiten, die nach dem 17. Dezember 1939 aus Mitgliedern der Vorkriegspolizei Polens gebildet wurden. Da die deutschen Polizeikräfte im Generalgouvernement mit der Bekämpfung des polnischen Widerstandes befasst waren, wurde die so genannte Blaue Polizei (wegen der blauen Uniformen) aufgestellt. Diese Polizisten, deren Zahl etwa 10.000 betrug, wurden als Hilfspolizei bei der Bekämpfung der Kriminalität und des Schwarzhandels eingesetzt. Sie mussten aber auch bei Razzien zur Ergreifung von Zwangsarbeitern und bei Deportationen von jüdischen Polen in die deutschen Konzentrationslager mitwirken.) Er ist der Meinung, dass es keine Polen waren, weil es das von Deutschland besetzte Gebiet war.

"Pollok nimmt ... Highs oder Drogen", schrieb er. Wenn ich böswillig wäre, würde ich sagen - jeder urteilt nach seinen eigenen Vorstellungen. Ich kann über historische Angelegenheiten diskutieren, aber mich zu erniedrigender Verleumdung rechtfertigen, liegt unter meiner Würde.

Ich verstehe, dass, wenn man eigene Geschichte nicht kennt, alles was man zu lesen bekommt, der polnischen Geschichtsschreibung zufolge nicht passt, wird der Schreibender beschuldigt, die polnische Nation zu beleidigen, gedemütigen, Unruhe gestiftet zu haben und Gott weiß was noch. Ich verstehe, man so einen Historiker zerstören muss. Ich habe bereits mehrere Drohungen erhalten, dass sie mir etwas "Nettes" antun, wenn sie mich in Polen erwischen.

Ich könnte viele andere Beispiele für die Verleumdung meiner Person anführen. Ich könnte auch die Namen vieler Wissenschaftler nennen, die nicht viel über Geschichte wissen, oder das Wort in der Diskussion ergreifen, aber nicht die Wahrheit sagen können oder dürfen, aus Angst, dass ihre wissenschaftliche Karriere Schaden nehmen könnte.

In seinem Buch schreibt prof. Zygmunt Woźniczka: „Ein Historiker, ein in Deutschland lebender Schlesier, Ewald Pollok, schreibt über die Konzentrationslage
r und vertritt die Ansicht, dass es nach dem Krieg in Oberschlesien keine polnischen "Arbeitslager" gab, sondern polnische "Konzentrationslager", in denen Deutsche oder Schlesier untergebracht waren. Als Argumente dafür nennt er eine große Anzahl von Todesfällen, schrecklichen Terror und Sklavenarbeit von Gefangenen. Insofern unterschieden sie sich nicht von nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Seine Ansichten stießen auf scharfe Reaktionen  polnischer Historiker oder Publizisten, obwohl keiner von ihnen überzeugende Beweise dafür liefern konnte, dass Pollok Unrecht hatte. Pollok argumentierte im Übrigen mit seinen Gegnern und führte viele sachliche historische Wahrheiten an.
Polemik mit Pollok in den von „Info“ und „Samo Życie“ in Deutschland herausgegebenen Seiten, von „Nowa Trybuna Opolska“, „Metro“, „Dziennik Zachodni“, „Gazeta Wyborcza“ und „Rzeczpospolita“. Hier ist eine Liste einiger dieser Artikel: W. Ferecki, P. Szaniawski IPN: dieser Historiker beleidigt Polen, "Życie Warszawy", 5. VII. 2006; Professor Kulesza: Dieser Historiker beleidigt die polnische Nation,   "Życie Warszawy", 5. Juli 2006; Lärm in Schlesien, "Samo Zycie" Nr. 15, 22. VII.-4. VIII. 2006; M. Swierz:  Pollok hat sich verrant, "Dziennik Zachodni", 6. VII. 2006; M. Świercz: Pollak gegen Pollok, "Dziennik Zachodni" 8/9 2006, Pollok muss strafrechtlich verfolgt werden, "Dziennik Zachodni", 18. VII. 2006; W. Cieśla: Pollak, Pollok und polnische Lager, "Rzeczpospolita", 22.-23. Juli 2006; Außerdem polemisierte man mit ihm auf Internetportalen: www.onet.pl, wp. pl, interia.pl, PAP, Teletext Polonia, im Fernsehen TVP1, TVP2, im Fernsehen Katowice oder im Radio Kraków.

Ich kann diese Missverständnisse verstehen, denn das ist das Berufsleben eines Historikers. Aber wenn die Gegner unter der Gürtellinie anzugreifen, ist das sehr traurig.
Es wurde der deutschen Staatsanwaltschaft bereits zweimal gemeldet, dass ich keinen Doktortitel besitze und ihn illegal benutze und dafür bestraft werden sollte. Die Fälle wurden nach Prüfung meiner Akademischen Unterlagen dreimal eingestellt, und ich frage mich, wann und wer der nächste sein wird der mich anklagt? Aus diesem Grund bin ich zu dem Schluss gekommen, dass ich ab der nächsten SILESIA-Ausgabe den Titel nicht mehr in meinen Artikeln verwenden werde - obwohl ich das Recht habe - um einige Polen nicht unnötig zu verärgern und der Staatsanwaltschaft in Deutschland nicht mehr Arbeit zu besorgen. Ich werde jedoch weiterhin über die wahre Geschichte schreiben.

  27.11.2019