Wydanie/Ausgabe 131/04.04.2024

Erinnerungen an das deutsche Schlesien – die NEUAUFLAGE:

Deutschland, deine Schlesier - Rübezahls unruhige Kinder von Hugo Hartung

ISBN 978-3-938176-52-8, 182 Seiten, Paperback, Preis: 16,80 Euro

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Schlesien, einst eines der schönsten Gebiete Deutschlands, gehört als geographischer Begriff der Geschichte an. Als Kulturlandschaft aber lebt es fort in den Werken seiner Dichter, Musiker und Künstler, in der Erinnerung seiner Menschen, denen es mehr als nur Heimat war. Hugo Hartung, dem die heitere Melancholie Schlesiens gegenwärtig ist, zeichnet die kulturelle und geschichtliche Topographie dieses Landes, in dem die Weite des Ostens, südliche, aus dem österreichischen Kulturkreis stammende barocke Lebensfülle und preußische Strenge eine glückliche Verbindung eingegangen waren, in dem sich aber auch schon in den Jahren des unseligen Krieges die Zeichen des kommenden Verhängnisses ankündigten.

Das im Lauf seiner wechselvollen Geschichte von Polen, Wenden und Deutschen besiedelte Land wurde schicksalhaft zu einer Stätte der Begegnung und Verschmelzung mannigfaltiger Kulturen. Schlesien (ob Ober- oder Niederschlesien), in seiner schöpferischen Eigenständigkeit vom „Reich“ oft nicht erkannt, bot unruhigen, wachen Geistern ein fruchtbares Klima der Toleranz und Weltoffenheit. Die reiche Ernte kultureller Leistungen, in diesem Buch eindrucksvoll belegt, ist das Schlesien, das uns Deutschen geblieben ist, seinen Vertriebenen wie allen Nichtschlesiern, das unverlierbar in uns lebt.

„Hartungs Buch ist glücklich komponiert, nämlich zweistimmig. Die eine Stimme hell, zärtlich, aber auch unverblümt – erzählt von Schlesiens großen Tagen, dem Reiz seiner Städte und Landschaften, der schöpferischen Eigenständigkeit seiner Bewohner, ihrer kräftig östlich angehauchten Lebensintensität. Mit dieser Stimme kontrastiert eine dunkle, Gefühlsausbrüche meidende, jedenfalls nicht larmoyante, die den heraufziehenden Untergang und die Zerstörung jener Oder-Provinz festhält. Die dunkle Stimme läßt nicht zu, daß das Buch – was bei solchen Fibeln naheliegt – in allzu munteres Anekdotenauftischen oder erinnerungsselige Schwärmerei abgleitet. Wie gut, daß Hartung sich die Mühe macht, die wechselvolle Geschichte des Landes darzulegen, jenes Spiel der Mächte: Polen, Österreich und Preußen, das zuweilen ein recht blutiges Spiel war, Toleranz und nationalem Eifer klarzustellen. Bei aller Passion für „seine große Mannesliebe“ Schlesien ist Hartung um Gerechtigkeit bemüht, er wägt ab, zeichnet Licht- und Schattenseiten nach, ist aber niemals trocken lehrhaft, sondern beschwingt von der Sache, die er zu seiner eigenen gemacht hat. Der – sagen wir einmal – zart gemischte Menschenschlag rechts und links der Oder, diese Ober- und Niederschlesier haben es ihm vor allem durch ihre Leistungen in den Künsten angetan.“ (Heinz Piontek in „Rheinischer Merkur“)